Bayerischer Wald

Tag 1, Anreise

sonnig, warm

Wir haben früh noch etwas zu tun und kommen erst so ca. 10:30 Uhr weg. Kurzer Zwischenstopp bei Netto, da wir vergessen haben Wasser für unterwegs zu kaufen. Aber dann geht es endlich los. Bis Chemnitz kommen wir gut voran, dort dann Stau. Wir verlieren hier sicher eine halbe Stunde. Auf der A72 Richtung Hof dann wieder flüssiger Verkehr. Auch die Autobahn nach Regensburg ist nicht zu voll. Hinter Regensburg dann Neuland für uns, da wir diesen Teil der Autobahn noch nicht kennen. Eine Abfahrt hinter Deggendorf verlassen wir die Autobahn und fahren Richtung Freyung. Wunderschöne Landschaft, sehr hüglig und bergig und immer wieder schöne Ausblicke. Gegen 17:00 Uhr kommen wir in Mauth, Vierhäuser an. Wunderschöne kleine Siedlung, herrliche Ferienwohnung mit einem tollen Ausblick vom Balkon. Wir packen aus und fahren dann erst mal schnell nach Freyung um Lebensmittel einzukaufen. Danach kurz die Einkäufe abstellen und zu Fuß nach Mauth. Unser erstes Ziel, der Gasthof Fuchs ist ausgebucht mit einer geschlossenen Gesellschaft. Also versuchen wir es in der Gaststätte Säumerpfad und dort ist geöffnet und wir finden einen gemütlichen Platz im Garten vor einer Holzwand und unter Weinreben. Sehr leckere Essen, Brennessel-Spinat-Knödel und ein zünftiges Helles für uns zwei. Der Rückweg ist dann ein wenig abenteuerlich, denn es ist dunkel und zwischen Mauth und Vierhäuser müssen wir ein Waldstück durchlaufen. Aber mit Taschenlampe geht es und wir kommen gut im Quartier an.

Tag 2, Große Kanzel

sonnig, warm

Unterwegs auf dem Eisvogelrundwanderweg

Heute wollen wir, nach einem englischen Frühstück mit Schinken und Rührei, unsere erste Wanderung starten. Da diese in Mauth beginnt, laufen wir natürlich vom Quartier aus dahin. Der Weg führt zuerst am Steinbach entlang, kaum Steigung, aber immer das plätschernde Wasser neben uns. Nach einem leichten Anstieg führt der Weg über Bohlen durch ein Moor, bevor es wieder in den dichten Wald geht. An der Steinbachklause machen wir eine kurze Fotopause. Dann geht es steil bergan weiter durch den Wald. Zum Glück sind es weiche Waldwege, die sich relativ bequem laufen. Endlich erreichen wir den Aufstieg zur Großen Kanzel. Das ist eine Felsformation im Wald mit Gipfelkreuz, von der man einen herrlichen Ausblick hat. Wir erblicken Kreuzberg, die umliegenden Bergzüge und den Lusen. Nach einer längeren Rast auf dem Gipfel geht es weiter Richtung Ausgangspunkt unserer Wanderung. Das letzte Stück führt ständig bergab, was mir und meinem Knie nicht so gut tut. Ich habe wieder mal die Stöcke nicht mitgenommen. Ziemlich erschöpft erreichen wir Mauth. Nach einer kurzen Pause geht es zurück nach Vierhäuser. Wir haben ca. 13 km Strecke zurückgelegt und 266 Höhenmeter überwunden. Kurz ausruhen auf dem Balkon und dann mit dem Auto zum Gasthof Fuchs. Dort haben wir heute telefonisch einen Tisch reserviert. Sehr gemütliche Gaststätte, leckeres Essen und leckeres Bier. Den Abend verbringen wir dann mit Lesen auf dem Sofa.

Tag 3, Baumwipfelpfad – Tierfreigelände

sonnig, warm

Heute soll es etwas weniger anstrengend werden, da wir uns von gestern erholen wollen. Also geht es nach dem Frühstück nach Neuschönau zum Baumwipfelpfad. Das Auto stellen wir auf dem großen Parkplatz ab und dann begeben wir uns in die Höhe. Über eine überdachte Holzbrücke kommen wir zur Kasse. Von dort starten wir unsere Tour. Der Weg aus Holzplanken schlängelt sich durch die Baumwipfel. Unterwegs sind immer wieder Infotafeln installiert auf denen man interessante Dinge über den Wald, die Bäume und ihre Bewohner erfährt. Zwischendrin lädt eine tiefergelegte Plattform zum Ausruhen ein. Wir laufen gemächlich den Pfad entlang und genießen immer wieder die Ausblicke in und durch den Wald. Am Ende erreicht man den 44 m hohen Aussichtsturm. Von oben hat man einen herrlichen Blick über den Naturpark mit seinen Berggipfeln Rachel und Lusen und über das Land davor. Leider ist dann der Weg schon zu Ende. Wir gönnen uns eine Pause im Hans-Eisenmann-Haus. Es gibt Weißwürste und ein helles Bier. Danach sehen wir uns noch ein wenig im Nationalparkzentrum um, bevor wir zurück zum Auto laufen. Hier wechseln wir die Schuhe und begeben uns auf den Rundweg durchs Tierfreigelände. Auf ca. 7 km durchwandert man das Gelände im Wald. Leider sehen wir nicht allzu viele Tiere. Einzig in den Vogelgehegen entdecken wir die Bewohner. Ein Wisent haben wir erspäht und ein Wildschwein. Die Rehe sind gerade an der Futterstelle und somit auch zu sehen, aber weder Luchs, Elch, Braunbär oder Wolf sind zu entdecken und auch der Biber und der Otter sind nicht sichtbar. Egal, der Weg durch den Wald ist schön, nur ich habe die falschen Schuhe an. Es drückt doch sehr auf die Zehen und die normalen Stoffschuhe hätten bei den Wegen auch gereicht. Da wir nun doch fußlahm sind, fahren wir wieder mit dem Auto zum Gasthof Fuchs. Diesmal ohne Anmeldung, aber es ist ein Tisch für uns frei. Anschließen lassen wir den Abend mit Whisky in unserer Ferienwohnung ausklingen.

Tag 4, Freilichtmuseum Finsterau

kühl, bewölkt, Regen

Heute nun soll es wirklich etwas weniger anstrengend werden. Also geht es nach Finsterau ins Freilichtmuseum. Schon die Autofahrt dahin ist schön. Die Landschaft hier ist wirklich schön. Am Museum angekommen geht es nach Impfnachweis (3 G Regel) und Eintritt auf den Rundweg. Wunderschöne alte Bauernhäuser sind hier aufgebaut. Es gibt sehr viel Neues zu entdecken. Wir schlendern durch die Anlage und lassen uns in die alte Zeit versetzen. Als wir mit unserer Runde fast fertig sind, fängt es an stark zu regnen. Zum Glück sind wir gerade in einem der Häuser und können so dort den Regen abwarten, da wir nur Strickjacken dabei haben. Nach dem Regen setzen wir uns in das integrierte Gasthaus auf dem Gelände und bestellen uns Bayerische Krapfen und Topfenstrudel, dazu Kaffee und Kakao. Danach gibt es für jeden noch ein dunkles Bier, denn es hat wieder mit regnen angefangen und so „muss“ man ja noch sitzen bleiben. Es war übrigens das einzige Regengebiet in Deutschland am heutigen Tag! Naja, wir haben es überstanden. Abends wollen wir mal eine andere Gaststätte kennenlernen und fahren so in den Nachbarort Annathal. Das dortige Gasthaus Gibis kann ich nur empfehlen, leckeres Essen und ein netter Wirt.

Tag 5, Moorwanderung

sonnig, warm

Unterwegs im Klosterfilz

Nachdem wir uns gestern eher ausgeruht hatten, wollen wir heute wieder einmal eine längere Wanderung einlegen. Wir fahren mit dem Auto bis zum Parkplatz Diensthüttenweg. Der ist eigentlich voll (wir waren wieder erst später los gekommen), aber zum Glück fährt ein Auto weg und so haben wir unseren Parkplatz. Von hier aus starten wir unsere heutige Rundwanderung um großen Filz und Klosterfilz. Es geht großteils durch den Wald auf schmalen Pfaden mit Wurzeln und Steinen. In Siebenellen geht es nach einem kurzen Stück Straße wieder in den Wald und dann endlich auch durchs Filz (Moor). Auf Bohlenstegen laufen wir durch die Moorlandschaft. Wunderschön. Unterwegs sehen wir zwei Ringelnattern, eine ganz kleine und eine etwas ältere. Und das auf dem Rundwanderweg „Kreuzotter“. Nach ca. 13 km sind wir wieder am Auto. Wir sind beide doch etwas geschafft. Liegt vielleicht auch daran, dass wir kein Essen mithatten und nur Wasser. Da ist irgendwann die Energie erschöpft. Wir fahren zurück über Grafenau um im dortigen Müller Markt einen neuen Lippenpflegestift und Waschmittel zu kaufen. Danach im Quartier ausruhen und noch die Sonne auf dem Balkon genießen. Zum Abendessen geht es zu Fuß nach Mauth zur Gaststätte Säumerpfad.

Tag 6, Dreisessel und steinernes Meer

sonnig, warm

Blick über den Böhmerwald

Heute wollen wir es etwas ruhiger angehen lassen. Also fahren wir nach dem Frühstück mit dem Auto Richtung Haidmühle und dann weiter zum Dreisesselparkplatz. Somit sparen wir uns den langen und steilen Aufstieg. Vom Parkplatz geht es auf einer Fahrstraße bergauf zum Berggasthof Dreisessel. Direkt daneben befindet sich der Dreisesselfelsen (1312 m)den man über steile Stufen erklimmen kann. Oben sind drei Sitzkuhlen zu sehen. Dort sollen einst die Könige von Bayern, Böhmen und Österreich gesessen und beratschlagt haben. Von oben hat man einen schönen Blick über den Bayerischen Wald. Wir verlassen den Felsen und gehen rechts neben dem Gasthaus weiter zum Hochstein (1333 m). Von dort kann man den Blick über Bayerischen und Böhmerwald schweifen lassen. Wir sehen Rachel und Lusen und Bobik und Boubin. Wunderschön. Wir genießen diese Aussicht eine Weile, bevor wir zurück zum Gasthof gehen. Da draußen nur sonnige Tische frei sind, suchen wir uns im Gebäude einen Tisch. Wir bestellen uns helles Bier und dazu Erbsensuppe, denn wir wollen noch ein Stück wandern und ohne Essen könnte das wieder nicht so gut laufen. Dann geht es los. Wir nehmen den Adalbert-Stifter-Steig unterhalb des Bergrückens. Es geht über Stock und Stein und teils sehr schlammige bzw. wässrige Stellen. Aber immer mit schönen Ausblicken, da der Wald hier nicht so ausgeprägt ist. Endlich erreichen wir den ersten Blockstrom des steinernen Meeres. Sehr beeindruckend. Nach dem dritten und letzen Felsblockstrom geht es leicht bergauf zum Dreiländereck. Dort machen wir Pause an einem riesigen Steintisch.

Plöckenstein 1361 m

Der Weg hierher war doch ganz schön anstrengend über die großen Felsblöcke. Der Rückweg erfolgt über den Kamm und ist nicht so anstrengend. Allerdings bin ich etwas fußlahm, da für meine Knie die Kletterei nicht so gut war. Wir erreichen den Plöckenstein (1361 m) und gehen dann wieder bergab Richtung Dreisesselberg. Der Weg verläuft die ganze Zeit auf der deutsch-tschechischen Grenze und erlaubt Blicke sowohl über den Böhmerwald als auch den Bayerischen Wald. Wieder am Parkplatz angekommen haben wir ca. 11 km geschafft. Soviel dazu nur eine kleine Runde laufen zu wollen.

Wir fahren zurück nach Vierhäuser, ziehen uns schnell um und fahren dann mit dem Auto nach Mauth zum Gasthaus Fuchs zum Abendessen. Zu Fuß hätte ich das nicht mehr geschafft.

Tag 7, Waldkirchen

Sonnig, warm

Heute nun soll es wirklich nur eine kurze Wanderstrecke werden. Wir fahren nach Waldkirchen und dort zur Saußbachklamm. Am Ortsrand finden wir einen kleinen Parkplatz. Von dort geht es in den Wald hinein und am Saußbach entlang. Der Pfad ist schmal und steinig, aber läuft sich gut. Wir kommen am Karlsbrunnen und mehreren Brücken vorbei. Die Klamm ist wunderhübsch und im Wald ist es angenehm kühl. Über eine Brücke erreichen wir die Haller Alm. Dort genießen wir im Schatten der Bäume ein Bier um anschließen den gleichen Weg zurück zu laufen. Wieder am Auto angekommen, geht es wenige Meter weiter zum nächsten Parkplatz. Er befindet sich vor dem neuen Produktionsstandort von Penniger. Wir sehen uns im Besuchergebäude die Ausstellung an und setzen uns dann ins dortige Café. Es gibt für meinen Mann Kaffee und für mich Tee und dazu jeweils ein Stück Himbeertiramisutorte. Außerdem bestellen wir uns noch einen kleinen Whisky von dort, um zu entscheiden ob sich ein Kauf lohnt. Wir sind angenehm überrascht. Der Whisky (Bourbon) schmeckt weich und rund mit einem Hauch von Vanille. Also kaufen wir dann im Shop davon eine Flasche und noch einen Gin und ein paar kleine Fläschchen als Mitbringsel für die Kids. Nun ist noch Zeit und wir fahren ins Zentrum von Waldkirchen, stellen das Auto ab und erkunden die Stadt. Sehr schöner Marktplatz, nette Geschäfte und eine schöne Kirche. Nach einem Leckeis und der Kirchenbesichtigung geht es wieder zurück nach Freyung. Dort noch mal in den Rewe-Markt und zu DM und dann über Mauth nach Annathal. Im Gasthof Gibis bestellen wir uns leckeres Schweinesteak mit Spiegelei und Bratkartoffeln. Da diesmal auch der Stammtisch besetzt ist, finden wir die Stimmung so gut, dass wir länger sitzen bleiben und erst nach 3 Bier den Heimweg antreten. Wieder im Quartier müssen wir natürlich noch den Whiskey öffnen und kosten.

Tag 8, Kohlweißling Rundweg

Bewölkt, kühl

Blick nach Mauth

Heute gibt es Rührei und Schinken zum Frühstück. Danach sitzen wir noch gemütlich am Tisch, trinken weiter Tee und Kaffee und lesen bzw. schreiben etwas. Am frühen Nachmittag entscheiden wir uns für einen Wanderweg, den wir direkt vom Quartier aus starten können. Wir laufen ein Stück Richtung Mauth und dann vor dem Wald rechts entlang. Nach einer Weile erreichen wir den Rundweg Kohlweißling. Er führt durch schönen Wald nach Annathal. Zwischendurch immer wieder mal Ausblicke ins Tal vor uns. Dann geht es aus dem Wald heraus und da wir inzwischen unten im Tal angekommen sind, müssen wir den Berg steil wieder nach oben steigen um den Ort Annathal zu erreichen. Im Ort queren wir die Hauptstraße und steigen an hübschen Häusern vorbei weiter den Berg hinauf und endlich wieder in den Wald. Hier geht es mäßig auf und ab auf breiten Wegen weiter. Wir überqueren wieder eine Straße und müssen danach steil ansteigen um nach Mauth zu gelangen. Wir erreichen den oberen Ortsteil und gehen endlich in das Café dort, das uns schon lange reizt. Die Torte ist lecker und die Getränke passen auch, aber die Bedienung ist etwas unfreundlich und wir haben das Gefühl, das wir stören. Wir sind wohl die letzten Gäste, aber als wir ankommen ist noch eine Stunde Zeit, bevor das Café schließt. Anschließend geht es wieder bergab und zurück zu unserem Quartier. Ich habe wieder sehr schmerzende Füße und mein Entschluss steht fest. Ich brauche neue Wanderschuhe, da die alten zu klein sind.

Abendbrot kochen wir heute selber. Es gibt Nudeln mit unserer Spinat-Käse-Soße.

Tag 9, Buchberger Leite

sonnig, warm

Buchberger Leite

Wir haben für heute ein Treffen mit einem Twitter Kontakt von meinem Mann. Wir treffen uns Mittags in Freuyung. Also geht es kurz nach zwölf los. Wir finden in der Nähe einen Parkplatz und laufen zur Gaststätte „Die Perle Tirols“. Das Wetter ist schön und wir haben im Außenbereich einen schönen Sitzplatz. Stefan, der Kontakt, ist sehr nett und besteht darauf uns einzuladen. Wir bestellen Helles und Gnocchi mit Schwammerlsoße. Essen sehr lecker und nur zu empfehlen. Nach dem sehr angenehmen Treffen, machen wir uns am frühen Nachmittag wieder auf zum Auto. Wir wollen noch eine Wanderung starten. Eigentlich nicht zu weit. Wir stellen das Auto auf den Wanderparkplatz zur Buchberger Leite in Freyung und starten unsere Tour. Der Weg führt immer am Wasser entlang auf steinigen, von Wurzeln durchzogen schmalen Pfaden. Teils hoch über dem wilden Wasser. Sehr schön zu laufen und nicht so viele andere Wanderer. Als wir an unserem ursprünglich so geplanten Wendepunkt ankommen ist es schon später Nachmittag und wir wollen nicht den gleichen Weg zurück, da die Sonne nicht mehr ins Tal scheint. Also entscheiden wir uns den Rundweg weiter zu laufen. Es geht vom Karbidwerk die Straße steil nach oben bis nach Aigenstadl und von dort immer noch weiter nach oben nach Köppenreut und weiter nach Marchzipf.

Blick auf Lusen und Rache

Der Weg ist wunderschön mit herrlichen Blicken ins Land, allerdings sehr steil. Das letzte Stück geht es durch den Wald, bis wir oberhalb Freyungs den Wald verlassen und einen herrlichen Blick auf Lusen und Rachel sowie das Umland haben. Dazu kommt noch das sanfte Licht der Abendsonne. Das allerletzte Stück ist dann sehr anstrengend, da wir beide ziemlich fertig sind. Unsere kurze Wanderung war dann doch ca. 12 km lang. Wir treffen schließlich halb acht wieder am Auto ein. Da ich nicht mehr kochen will fahren wir mit dem Auto zum Säumerpfad und lassen uns dort mit Essen verwöhnen.

Tag 10, Museumsdorf Tittling

sonnig, warm

Heute nun soll es wirklich keine lange Wanderung werden. Wir fahren vormittags zuerst nach Freyung in ein Sportgeschäft und ich kaufe mir nach einer langen und sehr netten Beratung ein paar neue Wanderschuhe. 2 Nummern größer als meine bisherigen! Da brauchte ich mich nicht zu wundern, dass die Füße immer schon nach kurzer Zeit wehtaten. Mein Mann hat auch Glück und kann ein Wanderhemd sein eigen nennen. Danach geht es weiter nach Tittling und dort ins Museumsdorf. Wir gehen zuerst in die Gaststätte, holen uns Kaffee und alkoholfreies Bier und für mich eine Kleinigkeit zu essen. Da wir so schön sitzen, Biergarten mit ausreichend Platz, gibt es für jeden noch ein Bier. Nun endlich wollen wir uns das Freilichtmuseum ansehen. Leider werden wir dann doch sehr enttäuscht. Es gibt dort wirklich sehr viele Häuser, aber man kann nur einen Bruchteil besichtigen und dann sieht man die Räume auch nur von der Tür aus. Der größte Teil ist verschlossen. Teilweise ist das Gelände ungepflegt, der Bach ist kaum zu sehen, da das Ufer zu gewachsen ist. Ich bin richtig enttäuscht, denn ich war nun schon in vielen Freilichtmuseen, aber noch nie habe ich ein so wenig einladendes gesehen. Zumal auf der Webseite alles ganz anders angekündigt wird. Da wird von Veranstaltungen gesprochen, von Tieren die alles beleben (keine gesehen) und auch ein Museumslädchen wurde angepriesen. Das ist aber geschlossen und so wie es aussieht sicher nicht nur an diesem Tag. Auch die Gaststätte nur mit Selbstbedienung und draußen. Die Innenräume sind nicht mehr zugänglich. Schade. Aus so einer Anlage kann man mehr machen. Wir fahren anschließend wieder zurück und gehen abends wieder im Gasthaus Fuchs essen. Hier probiere ich meinen ersten Blutwurz und muss sagen: „Schmeckt gar nicht so schlecht.“

Tag 11, Lusen

warm sonnig

Blick vom Lusen Richtung Böhmerwald

Heute soll es endlich auf den Lusen gehen. Nach einem reichlichen Frühstück geht es mit dem Auto nach Finsterau zum Parkplatz oberes Reschbachtal. Von dort starten wir unsere Wanderung. Ich in meinen neuen sehr bequemen Wanderschuhen. Es geht immer am Bach entlang und die ganze Zeit steil nach oben, bis wir dann endlich den Lusen erblicken. Oben angekommen suchen wir uns einen Sitzplatz auf den Steinen und genießen die Aussicht. Anschließend gibt es Brotzeitbrettl und Helles auf der Sonnenterasse des Lusenschutzhauses. Wir genießen die Zeit dort und müssen dann doch mit dem Abstieg beginnen, da wir noch ein ganzes Stück Weg vor uns haben. Es geht bergab durch schönen Buchenwald und nach dem wir endlich am Tummelplatz (eine alte Waldweide) ankommen, geht es durch Nadelwald immer weiter nach unten. Als wir endlich das Auto erreichen ist es dreiviertel Sieben. Wir sind ziemlich fertig nach 16 km und 544 Höhenmetern. Es geht nur noch nach Hause und wir essen als Abendbrot die restlichen Nudel mit Spinatkäsesoße, die noch übrig waren.

Tag 12, Haidel

Sonne mit Wolken, warm

Blick vom Aussichtsturm

Da für heute noch trockenes Wetter angesagt ist, wollen wir noch mal auf einen Berg, den Haidel (1167 m). Aber da wir von gestern noch etwas k.o. sind, soll es keine lange Wanderung werden. Wir fahren mit dem Auto bis nach Grainet und dann weiter bis Obergrainet. Es geht steil die Straße hoch. Wer dort oben wohnt hat einen herrlichen Blick über Täler und Höhen. Wir erreichen den Wanderparkplatz am Waldrand und laufen los. Es geht auf dem Goldsteig bergauf durch den Wald. Auf Forstwegen und teilweise auf Waldwegen. Wir müssen nur 147 Höhenmeter überwinden, aber das in relativ kurzer Zeit, also geht es die ganze Zeit steil bergauf. Aber oben angekommen werden wir belohnt. Wir besteigen den Aussichtsturm und haben eine herrliche Sicht auf die umliegenden Berge. Wir sehen das Dreisesselmassiv, die böhmischen Berge Boubin und Bobik, den Brotjackriegel, Rachel und Lusen. Im Süden sehen wir am Horizont ganz schwach eine Linie die nicht nach Wolken aussieht. Wir vergleichen es mit den Panoramabildern die oben angebracht sind und sind uns ziemlich sicher, dass wir die Alpen sehen. Sehr schwach, aber immerhin. Wir bleiben eine Weile oben und genießen die Aussicht. Danach geht es wieder runter und zurück zum Auto. Wir fahren nach Freyung und setzen uns dort in das Café am Stadtplatz und gönnen uns Torte und Tee und Kaffee. Danach noch ein kurzer Einkauf im Edeka und zurück zur Ferienwohnung. Wir haben noch etwas Freizeit, bevor wir zum Essen nach Annathal fahren. Im Gasthaus Gibis gibt es wieder ein sehr leckeres Essen. Den Rest des Abends sitzen wir zu Hause und lesen und trinken noch einen Whisky.

Tag 13, Heimatmuseum Schramlhaus

bedeckt, regnerisch

Das Schramlhaus

Es gibt heute wieder englisches Frühstück, wir haben noch soviel Schinken da und der muss weg. Nach einem gemütlichen Vormittag wollen wir gegen zwei Uhr nach Freyung ins Heimatmuseum fahren. Wir parken im Parkhaus der Stadt und laufen zum Heimatmuseum. Ein altes Bauernhaus das um 1700 gebaut wurde, mitten in der Stadt. Wunderschöne Ausstellung, die Räume wie anno dazumal eingerichtet. Sehr viele Informationen. Wir durchstreifen das Haus bis hinauf zum Dachboden. Im umliegend Garten befindet sich noch ein altes Getreidestadel und ein Rundweg mit Infotafeln zu der Geschichte der Säumerpfade. Nach der Besichtigung gehen wir ins Café und erholen uns bei Kaffee und Kuchen. Danach geht es in den hiesigen Sportladen. Mein Mann braucht auch neue Wanderschuhe und die Beratung hier, war bei mir ja super. Wir gehen dann auch kurz nach 18:00 Uhr (Ladenschluss) mit einem Paar nach Hause. War eine schwierige Wahl, aber letztendlich waren die Richtigen dabei. Da es schon Abend ist, fahren wir gleich durch nach Mauth in den Säumerpfad. Inzwischen hat es angefangen zu regnen und da wollen wir nicht laufen. Es gibt Spinatknödel und Schnitzel in Kürbiskernkruste, alles wie immer sehr lecker. Den restlichen Abend verbringen wir mit lesen im Quartier.

Tag 14, Freitag, Ilztal

bedeckt, kühl

Ausgiebiges Frühstück und noch ein wenig lesen und dann geht es los Richtung Dießenstein. Wir stellen das Auto auf dem Wanderparkplatz Schneidermühle ab und folgen dem Goldsteig entlang der Ilz. Nachdem wir eine Weile neben der Ilz gelaufen sind kommen wir an den Ilzsteg und überqueren den Fluss. Die Stelle ist geschichtsträchtig. Hier befand sich früher die Grenze zwischen Bayern und Passau. Und da gab es oft Streitigkeiten. Wir laufen weiter immer entlang am Ufer mit interessanten Ausblicken auf den Fluss und seine Stromschnellen. Endlich geht es den Hang hinauf und zur Burgruine Dießenstein. Da steht nicht mehr viel und die Überreste sind ziemlich zugewachsen. Nach diesem Abstecher geht es auf dem Donau-Bayerwald-Radweg weiter. Wir haben schöne Ausblicke ins Land und ins Ilztal. Nach einem steilen Abstieg durch den Wald kommen wir wieder am Wanderparkplatz an. Wir fahren mit dem Auto bis zum nahegelegenen Gasthof Hammermühle und lassen uns dort einen kleinen Imbiss (Wurstsalat und Tellersülze) und zwei Helle schmecken. Wieder zu Hause geht es ans Koffer packen und zum Bezahlen zu unseren Vermietern. Abendessen wollen wir dann noch mal im Gasthaus Gibis in Annathal.

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